Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen hat für sein diesjähriges „M&M Rating
Unfallversicherung“ 290 Tarife und Tarifkombinationen unter die Lupe genommen. 50
Leistungsfragen wurden anhand der Bedingungswerke beantwortet und zu einem Sterne-Score
aggregiert.
Das hohe Bedingungsniveau am deutschen Markt spiegelt sich darin wider, dass mit 135 Tarifen
fast die Hälfte mit der Höchstnote „ausgezeichnet“ (fünf Sterne) bewertet wurde. Weitere 65
erachten die Prüfer als „sehr gut“ (vier Sterne), nur zwei Tarife fielen mit einem Stern komplett
durch. Lobend heben die Analysten hervor, dass gesundheitliche Schäden infolge einer CoronaSchutzimpfung bei mehr und mehr Tarifen eingeschlossen sind.
Die Leistungsschere geht ebenso wie die Preisschere beim verfügbaren Angebot weit
auseinander: Der teuerste Premium-Tarif kostet rund das Achtfache des günstigsten BasisAngebots. Die Qualität eines Tarifs einzuschätzen ist dabei nicht ganz einfach, wenn man nicht
über vertiefte Kenntnisse dieser Versicherungssparte verfügt.
Aktuelle News
Finanzaufsicht setzt auf „Mystery Shopping“
18.08.2023
Bereits vor zwei Jahren hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Testkunden losgeschickt, um die Beratungsqualität in zwölf Banken zu prüfen. Nachdem die Ergebnisse ernüchternd bis verheerend ausfielen, wurden nun erneut geschulte „Mystery Shopper“ anonym zu Beratungsgesprächen geschickt, diesmal bei 16 Banken.
Auch bei diesen 100 Terminen wurden wieder „erhebliche Defizite“ in der Anlageberatung der Banken festgestellt, wie Christian Bock, Leiter der Abteilung Verbraucherschutz bei der BaFin, berichtet. Zwar fielen einige Banken auch mit „guter“ Beratungsarbeit auf, insgesamt ergebe sich jedoch ein „gemischtes Bild“.
Vor allem bei den Pflichtinformationen hapert es. Die darauf angesprochenen Geldinstitute haben Besserung gelobt und wollen ihre Prozesse optimieren. Ob den Worten Taten folgen, soll zukünftig mit weiteren, ausgedehnteren anonymen Testberatungen überprüft werden. Die BaFin steht ihrerseits unter Druck, da ihr mangelndes Engagement für den Verbraucherschutz vorgeworfen wird.
Viele Menschen können nicht beziffern, mit welchen Alterseinkünften sie zu rechnen haben. Wer sorgenfrei dem Ruhestand entgegengehen möchte, sollte diese wichtigen Zahlen allerdings kennen. Seit einigen Wochen sind sie einfacher verfügbar, nämlich online.
Die „digitale Rentenübersicht“, von der Bundesregierung per Gesetz eingeführt, listet tagesaktuell alle Ansprüche aus allen Schichten auf. Auf dieser Basis lässt sich die Vorsorge solide planen und im Blick behalten, ohne dass man zunächst alle entsprechenden Papierbelege hervorkramen muss – von gesetzlichem Rentenbescheid gegebenenfalls über eine betriebliche Altersversorgung bis hin zu privaten Rentenpolicen.
Haken an der Sache: Zugang erhält man nur mit elektronischem Personalausweis (eID), über den Umfragen zufolge nicht einmal jeder zehnte Deutsche verfügt. Immerhin gibt es mit dem Online-Rentenüberblick nun einen guten Grund mehr, die Digitalfunktion des Ausweises bei der nächsten Erneuerung freischalten zu lassen. Die herkömmlichen Bescheide kommen übrigens einstweilen weiterhin auch per Post.
Kampf den undichten Wasserrohren!
25.07.2023
Viele Wohngebäudeversicherer schreiben angesichts steigender Schadenssummen und Bauleistungs- und -materialpreise rote Zahlen. Im medialen Schatten von Extremwetterereignissen sorgen vor allem undichte Rohre für immense Schäden – 3,8 Milliarden Euro waren es 2021. Alle 30 Sekunden kommt es hierzulande statistisch zu einem Leitungswasserschaden.
Wegen des enormen Wettbewerbs in der Sparte sehen die Versicherer indes kaum Spielraum für Prämienerhöhungen. Abhilfe versprechen sich mehr und mehr Gesellschaften von sensorischen Präventionssystemen, die Lecks ebenso wie feuchte Bereiche frühzeitig erkennen und melden sollen. Eine Auswertung eines kanadischen Immobilienunternehmens ergab im letzten Jahr, dass sich das Schadensaufkommen nach dem Einbau solcher Systeme um ein Viertel verringert hat.
Lassen Versicherte sie nun auch hierzulande einbauen, erhalten sie im Gegenzug einen Rabatt – und senken abseits des Kostenrisikos die Wahrscheinlichkeit, ihre Nerven einem größeren Wasserschaden auszusetzen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ließ rund 1.000 Erwachsenen in Deutschland jeweils zehn Fragen stellen – darunter zu Zinsen, Inflation, Digitalisierung, Risiken von Finanzprodukten und zur Selbsteinschätzung in Finanzfragen. Auch einfache Rechenaufgaben waren dabei. Die Studie ist Teil einer internationalen Erhebung, die von der OECD koordiniert wird.
Das Ergebnis zeigt, dass hierzulande insbesondere Menschen mit geringem Bildungsgrad sowie Frauen und Senioren deutliche Finanzwissenslücken zeigen. Insgesamt konnte nur rund jeder fünfte Teilnehmer alle Fragen richtig beantworten. Die größte Herausforderung stellte die Zinsrechnung dar. So konnten 42 Prozent der Frauen mindestens eine der beiden Aufgaben zu Zins und Zinseszins nicht lösen, bei den Männern waren es 24 Prozent. Auch in puncto Geldanlage zeigten Frauen größere Wissenslücken.
Die Bundesregierung weiß um dieses sozial brisante Defizit und möchte die Finanzbildung vorantreiben. Wegen der Länderhoheit in Bildungsbelangen hat sie indes auf den mächtigsten Hebel, die schulischen Lehrpläne, keinen Zugriff.
Eine halbe Million Wärmepumpen möchte die Bundesregierung ab 2024 jährlich in Deutschland installiert wissen. Zu den Widrigkeiten gehört eine eklatante Knappheit an Geräten und geschulten Installateuren. Schon wird wiederholt von Wärmepumpen-Diebstahl berichtet, was angesichts von Preisen bis zu 60.000 Euro und der oft ungeschützten Lage vor dem Haus kaum verwundert. In solchen Fällen, aber auch bei Beschädigung zum Beispiel durch einen Sturm, stellt sich die Frage, inwieweit die Gebäudeversicherung greift.
Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Denn zum einen schließen einige Versicherer Wärmepumpen komplett aus, da sie nicht zum Gebäude gehören, während andere sie bei einer direkten Verbindung mit dem Gebäude mit abdecken. Zum anderen variiert das Spektrum der eingeschlossenen Gefahren. Wohngebäudeversicherungen erstrecken sich meist nicht auf Diebstahl und Vandalismus, sondern springen bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser oder Naturgefahren ein.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Deckungsumfang der eigenen Gebäudepolice checken und im Zweifel eine Elektronikversicherung für die Wärmepumpe abschließen. Für oft weniger als zehn Euro pro Monat deckt sie nicht nur Diebstahl und Vandalismus ab, sondern auch beispielsweise Fehlbedienung oder Überspannung.
BaFin warnt vor Krypto-Finanzdienstleistern
07.03.2023
Rund um den Krypto-Boom der vergangenen Jahre sind unzählige Finanzplattformen und -services entstanden. Wie die spektakuläre Pleite der Handelsplattform FTX im vergangenen Herbst gezeigt hat, sind nicht alle vertrauenswürdig. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt nun explizit vor fünf Unternehmen:
- toncoins-pro.com, laut Eigenwerbung „eines der beliebtesten Bitcoin-Unternehmen der Welt“, verfügt in Deutschland nicht über die erforderliche Lizenz für Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen und weist zudem einige Ungereimtheiten auf.
- Bitcoin Champion ermangelt ebenfalls der nötigen Lizenz nach Kreditwesengesetz (KWG) oder Wertpapierinstitutsgesetz; die Website, der keine Rechtsform und kein Geschäftssitz zu entnehmen waren, wurde mittlerweile abgeschaltet.
- Cryptokasse steht wie die beiden vorgenannten Anbieter laut BaFin unter dem Verdacht, unerlaubt Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen zu erbringen.
- Crypto SuperStar wird von der BaFin ähnlich bewertet: „Die Inhalte auf der Website crypto-superstar.io sowie Informationen und Unterlagen, die der BaFin vorliegen, rechtfertigen die Annahme, dass über diese Plattform unerlaubt Bankgeschäfte bzw. Finanzdienstleistungen in Deutschland angeboten werden.“
- bitcoin UP bietet auf seiner Website weder ein Impressum noch Angaben zu Rechtsform oder Geschäftssitz und verweist in den Bedingungen auf Hongkonger Recht. Auch diese Plattform operiert ohne KWG-Lizenz.
Es sollte keinesfalls im Umkehrschluss angenommen werden, dass hier nicht aufgeführte Unternehmen von der BaFin als seriös eingestuft werden. Vorsicht und gesunder Menschenverstand sollten bei der Wahl einer Krypto-Plattform immer walten.
Wegen der Rekordinflation und der beträchtlichen Energiekosten müssen viele Bundesbürger derzeit an allen Ecken und Enden sparen. Oft geraten dabei auch Versicherungen in den Blick, schließlich würde eine Kündigung kurzfristig Liquidität freisetzen.
Das will jedoch wohlüberlegt sein, egal ob es um Risiko- oder Kapitalversicherungen geht. Einen Risikoschutz auszusetzen ist nicht nur gefährlich – auch eine spätere Wiederaufnahme kann sich schwierig gestalten und teurer werden, weil Alter und Gesundheitszustand oftmals über den Beitrag mitentscheiden. Die Kündigung einer Kapitallebensversicherung wiederum geht in vielen Fällen mit Verlusten einher; hier ist eine temporäre Beitragsfreistellung meist der bessere Weg.
Auch der versichererkritische Bund der Versicherten warnt vor voreiligen Kündigungen und empfiehlt vielmehr, den Risikoschutz für die Arbeitskraft und für Pflegebedürftigkeit gegebenenfalls aufzustocken. Schließlich müssen die Leistungen etwa aus einer Berufsunfähigkeits- oder einer Pflegezusatzversicherung ein zukünftig höheres Kostenniveau abdecken. Im Zweifel ist es stets ratsam, den Makler bzw. die Maklerin des Vertrauens hinzuzuziehen, um Lösungswege zu erarbeiten.
In diesem Winter wird hierzulande aus bekannten Gründen sparsam geheizt. Übertreiben sollte man es damit allerdings nicht. Werden Räume nämlich gar nicht beheizt, drohen die Wasserleitungen einzufrieren und schließlich zu platzen, wie die deutschen Versicherer betonen. Jährlich entstehen in Deutschland frostbedingte Leitungswasserschäden in Höhe von 125 bis 150 Millionen Euro.
Die Frostschutzeinstellung an der Heizung schützt nur den Heizkörper selbst, nicht aber Wasserrohre. Wird konstant geheizt, reduziert das nicht nur das Frostrisiko, sondern auch die Wahrscheinlichkeit einer Schimmelbildung im jeweiligen Raum. Sollte eine Beheizung wirtschaftlich unsinnig sein, weil das Gebäude im Winter gar nicht genutzt wird (wie ein Garten- oder Ferienhaus), empfiehlt es sich, die potenziell bedrohten Leitungsrohre bis zum Frühjahr zu entleeren. Ist es zur Vereisung von Rohren gekommen, sollten sie stets langsam aufgetaut werden. Starke Hitze wie durch einen Gasbrenner kann das gefrorene Material bersten lassen.